Frustration im Training – Strategien, wie du damit umgehen kannst!
Jeder Sportler kennt es: Dieses nagende Gefühl, wenn es einfach nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Frustration im Training kann zermürbend sein, besonders wenn der Fortschritt ausbleibt und man sich fragt, ob man überhaupt jemals besser wird. Egal, ob man an Skills wie dem Handstand arbeitet, Kraft oder Beweglichkeit verbessern will oder auch eine komplett neue Sportart beginnt. Wenn die Newbie-Gains zurückgehen oder man auf andere Schwierigkeiten trifft, kann das schnell mal frustrierend sein!
Wichtig zu wissen ist, dass es völlig normal und in Ordnung ist, das zu fühlen und noch wichtiger aber, dass es Strategien und Wege gibt, um damit umzugehen!
Definition von Frustration
Frustration ist ein emotionaler Zustand, der auftritt, wenn man daran gehindert wird, ein Ziel zu erreichen oder ein Bedürfnis zu befriedigen. Es ist das Ergebnis einer Blockade, die zwischen dem Wunsch und der Erfüllung steht. Diese Blockade kann sowohl intern (wie persönliche Unsicherheiten oder Selbstzweifel) als auch extern (wie äußere Umstände oder Hindernisse) sein.
Frustration gehört zu den negativen Emotionen und ist eng mit anderen Gefühlen wie Ärger, Enttäuschung und Verzweiflung verbunden. Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:
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- Nicht-erfüllte Erwartungen: Wenn die Realität den Erwartungen nicht entspricht, entsteht Frustration. Dies kann im Sport der Fall sein, wenn die eigene Leistung nicht den gewünschten Fortschritten entspricht.
- Blockierte Ziele: Wenn ein Ziel, das man erreichen möchte, blockiert oder unerreichbar erscheint, führt dies zu Frustration. Zum Beispiel kann eine Verletzung das Training und somit die Zielerreichung behindern.
- Wiederholte Misserfolge: Anhaltende Misserfolge oder Rückschläge, trotz intensiver Bemühungen, können starke Frustration verursachen. Dies ist häufig im Sport zu beobachten, wenn trotz regelmäßigen Trainings kein Fortschritt erzielt wird.
- Nicht-erfüllte Erwartungen: Wenn die Realität den Erwartungen nicht entspricht, entsteht Frustration. Dies kann im Sport der Fall sein, wenn die eigene Leistung nicht den gewünschten Fortschritten entspricht.
Meine persönliche Erfahrung mit Frustration im Training
Vor einem Jahr habe ich mit dem Turmspringen angefangen, eine Sportart, die für mich völlig neu war. Trotz meiner Erfahrung im Cheerleading und Calisthenics, die mir ein gewisses Körpergefühl verliehen haben, stellte sich das Turmspringen als eine große Herausforderung heraus.
Einen neuen Trick zu versuchen bringt immer wieder ein gewisses Maß an Angst und Unsicherheit mit sich! Aktuell fehlt mir noch viel Erfahrung, und manchmal klappt es dann direkt, manchmal gar nicht. Die Frustration, wenn es dann auch mit mehreren Versuchen und Training nicht klappt bringt mich dabei ab und an an den Rand der Verzweiflung. Aber genau diese Momente sind auch Gelegenheiten zu wachsen und besser zu werden! <3
Strategien im Umgang mit Frustration beim Training
1. Es mit Humor nehmen
Eine gute Möglichkeit zum Umgang oder Vorbeugung von Frustration ist, darüber zu lachen. Das gelingt nicht unbedingt immer sofort wenn etwas im Training schief läuft – Aber sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und über misslungene Sprünge zu lachen, kann den Druck mindern und die Stimmung heben.
Humor hilft, den Moment zu entdramatisieren und lockert die aufgebaute Spannung.
2. Aus Fehlern lernen
Jeder Fehlversuch ist eine Lernerfahrung. Auch wenn ein Sprung, ein Handstand oder sonstige Bewegung misslingt, sammelt dein Körper wertvolle Informationen. Diese helfen dir, beim nächsten Mal besser zu reagieren.
Das gilt auch für jegliche Trainingsarten wie Krafttraining, Calisthenics, CrossFit und auch Ballsport. Übertraining oder Fehlversuche zeigen dir, wo du Anpassungen vornehmen musst.
Den größten Lerneffekt kannst du erzielen, indem du deine Fehler bewusst analysierst. Daher ist es immer hilfreich Videos aufzunehmen und das Training detailliert zu dokumentieren. So kannst du gezielt Schwachstellen aufdecken und daran arbeiten.
Wenn zum Beispiel dein Handstand immer wieder kippt, kannst du überprüfen, ob du genug Spannung in deinem Körper hältst oder ob deine Handposition korrekt ist.
3. Erfolge reflektieren
Wenn man im Training frustriert ist hilft es, sich daran zu erinnern, wie weit man schon gekommen ist. Denke mal 3 Monate zurück oder auch 1 Jahr oder an deine Trainingsanfänge!
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- Was hat sich verbessert?
- Fühlst du dich vielleicht wohler in bestimmten Bewegungen?
- Kannst du dich inzwischen auf bestimmte Details fokussieren?
- Hast du inzwischen ein besseres Verständnis für die Technik und Bewegung?
Das sind nur ein paar Beispielfragen, die bei der Reflektion helfen können. Je nachdem, was du trainierst, kannst du hier auf andere Bereiche eingehen.
WICHTIG: Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern mit deinem früheren Selbst! Jeder lernt in unterschiedlichem Tempo und hat unterschiedliche Hürden zu überwinden, unterschiedliche Vorerfahrung und Voraussetzungen!
Diese Selbstreflexion zeigt dir deinen Fortschritt und motiviert dich, weiterzumachen. Oft übersehen wir unsere kleinen Fortschritte und konzentrieren uns nur auf das, was noch nicht perfekt ist. Indem du dir bewusst machst, was du schon erreicht hast, erkennst du deinen Fortschritt und bleibst motiviert.
4. Den Fokus ändern
Manchmal hilft es, den Fokus zu ändern, wenn es nicht vorangeht. Probiere eine andere Übung oder nimm dir eine Pause. Manchmal sind wir so fixiert auf ein Ziel, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen oder uns in den ganzen Details verstricken.
Eine neue Perspektive kann Wunder wirken. Wenn der Handstand nicht klappt, probiere einen anderen Skill oder arbeite an der Beweglichkeit. Diese Abwechslung kann deinem Körper und Geist die nötige Erholung und Inspiration geben, um danach wieder mit frischem Elan an die ursprüngliche Aufgabe heranzugehen.
Manchmal hilft es auch einfach eine Nacht darüber zu schlafen. Denn über Nacht verarbeitet unser Gehirn sehr viele Informationen und neue Bewegungsabläufe sind dann am nächsten Tag plötzlich viel einfacher!
5. Trainingspartner und Coaches
Ein Trainingspartner oder Coach kann enorm helfen. Neben wertvollen Tipps und Begleitung im Training bekommst du auch mentale Unterstützung.
Manchmal hilft es, die Verantwortung für das Training abzugeben und sich auf die Anleitung eines erfahrenen Trainers zu verlassen. Ein guter Coach weiß, welche Hürden im Training zu überwinden sind und kann durch den besseren Überblick, dein Training gezielter steuern.
Zudem bekommst du spezifische Ratschläge und Übungen, die auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ein Trainingspartner kann dich zusätzlich herausfordern und motivieren, dein Bestes zu geben.
Manchmal hilft dafür auch ein Workshop oder Retreat-Besuch, um Gleichgesinnte zu treffen, das Trainingsetting zu ändern und sich einen neuen Motivationsschub zu holen!
6. Wiederholungen zählen, nicht nur Erfolge
Besonders beim Erlernen neuer Fähigkeiten ist es wichtig, die Anzahl der Versuche zu zählen, nicht nur die Erfolgreichen!
Jeder Versuch, auch der Misslungene, bringt dich näher an dein Ziel, da wie vorher schon erwähnt, dein Nervensystem mit jeder Bewegung Informationen sammelt.
Indem du dich nicht nur auf die erfolgreichen Versuche fokussierst, sondern fleißig dein Bestes gibst, kann man etwas lockerer an die Sache herangehen. So findet man eher den Spaß am Lernen und die Fortschritte werden folgen! “Trust the Process”
Jeder Versuch ist eine Gelegenheit zum Lernen und ein Schritt in die richtige Richtung.
Wohin also mit der Frustration?
Frustration im Training ist quasi unvermeidbar. Aber wenn du lernst mit diesem Gefühl umzugehen, wirst du nicht nur im Sport besser vorankommen, sondern auch fürs Leben lernen! Also bleib dran und lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen – sie sind nur ein Teil des Weges zu deinem Ziel.