Faszien sind ein Teil unseres Bindegewebes.

Was sind Faszien? Und wie oder wieso müssen Faszien trainiert werden? 

Nachdem Faszien zunächst lange Zeit ignoriert wurden, gewinnen sie inzwischen eine immer größer werdende Aufmerksamkeit. Nicht nur im Sportbereich, sondern auch in der Schmerztherapie und Prävention wird immer häufiger über Faszien und Faszientraining geredet und versucht, diese speziell zu behandeln. Trotzdem sind auch noch viele Fragen offen, wie man dieses Gewebe behandelt und im Training sowie Therapie nutzen kann. Im Folgenden erfährst du aber bereits die wichtigsten Grundlagen und auf welche Weise du Faszientraining in deine Routine mit auf nehmen kannst

Was sind Faszien überhaupt?

Faszien sind ein Teil unseres Bindegewebes. Mit ihren verwobenen Kollagensträngen durchziehen sie unseren ganzen Körper und sorgen dabei dafür, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Allen Organen, Muskeln, Knochen, Nerven und Blutgefäßen geben sie somit Struktur und halten die Zellverbände in Form

Neben dieser Funktion der Formgebung, sind Faszien zudem für Kommunikation, also die Aufnahme und das Weiterleiten von Reizen, im Körper zuständig. Dazu besitzen sie circa 6x so viele Nervenenden wie vergleichsweise Muskelgewebe!

Eine weitere wichtige Funktion der Faszien ist die Versorgung und Ernährung umliegender Gewebe. Wie ein Schwamm nehmen sie Flüssigkeit auf, speichern diese oder geben sie wieder ab. Gelöst in dieser Flüssigkeit sind wichtige Nährstoffe, die somit ebenfalls in die umliegenden Gewebe abgegeben werden.

Auch bei Bewegung spielt das fasziale Gewebe eine wichtige Rolle, indem Energie gezielt aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Das kommt einem vor allem bei schwungvollen Bewegungen, wie zum Beispiel Sprüngen oder auch Wurfbewegungen zugute. Zudem besitzen Faszien auch kontraktile Elemente, die sogenannten Myofibroblasten, die bei der Kraftentwicklung mitwirken und diese modulieren können.

Faszien ernähren sich durch Bewegung.

“Wer rastet der rostet”

An diesem Sprichwort ist etwas dran – vor allem , wenn es um Faszien und Fasziengesundheit geht! Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für Faszienschmerzen.

Wieso verursachen Faszien Schmerzen?

Bewegung ist essentiell für die Gesundheit unserer Faszien, um sie langfristig geschmeidig zu halten. Im Idealfall bewegt man sich natürlich auch ohne das spezielle Training ausgeglichen genug, um die Faszien ausreichend zu versorgen – Das ist allerdings heutzutage leider für die Wenigsten machbar – ob beim Arbeiten am Computer, im Auto oder auch abends auf der Couch, verbringen wir sehr viel Zeit im Sitzen oder einer anderen Zwangshaltung. 

Genauso können aber auch vermehrt gleichförmige und damit für die Faszien monotone Bewegungen zu Problemen führen. Sei es die immer gleiche Bewegung bei der Arbeit oder auch im Sport. Genauso  leiden die Faszien auch durch längere Bewegungspausen, Verletzungen, Stress oder schlechte Ernährung. In der Folge können sich sogenannte Cross-Links ausbilden.

Das kann man sich so vorstellen, dass das sonst gleichmäßige, glatte Netz an den falschen Stellen Verknüpfungen schafft – was häufig als “Verklebung” bezeichnet wird.

Die verschiedenen Schichten können somit nicht mehr flüssig aneinander vorbeigleiten und beeinträchtigen folglich die Beweglichkeit. So lassen sich auch Schmerzen und weiterführende Fehlhaltungen erklären.

Faszientraining – Wie kann man verklebte Faszien lösen?

Beim Faszientraining geht es darum, das fasziale Gewebe durch gezielte Bewegungsformen und Therapien gesund und geschmeidig zu halten. Ist es erstmal “verklebt” ist es schwieriger die entstandenen Cross-Links wieder zu lösen. Aber auch hierfür bietet das Faszientraining einen Lichtblick. 

Es gibt verschiedene Bewegungsformen, mit denen man verklebte Faszien behandeln kann: 

1. Training mit der Faszienrolle

Vielseits bekannt ist hier zum Beispiel das Training mit der Faszienrolle – bzw. die myofasziale Selbstmassage. Sei es eine Rolle, ein Ball oder auch einfach ein Nudelholz – es geht darum Druck auf das fasziale Gewebe auszuüben und somit die Druckrezeptoren zu stimulieren. Zudem wird natürlich auch die Durchblutung gefördert und somit die Ernährung der Fazie begünstigt.

2. Fasziale Dehnübungen

Eine weitere Methode die Faszien zu trainieren ist fasziales Stretching. Wie gesagt – Faszien wollen bewegt werden, um ihre Beweglichkeit zu erhalten. Beim Dehnen geht es hier daher darum, die Gelenke im einzelnen in all ihrer Beweglichkeit zu verwenden. Zusätzlich wollen wir aber auch über mehrere Gelenke zu stretchen, um die Faszienbahnen, die alle miteinander verknüpft sind zu trainieren.
Hierbei kann man sich beispielsweise die superfisziale Frontlinie vornehmen, die man beispielsweise in der Kriegerpose strecken kann.
Auch die Seitenlinie und die Rückenlinie kann man mit den richtigen Dehnübungen ganz ohne Fasziengeräte gesund halten.

    3. Training der Faszialen Elastizität

    Eine weitere Methode des Faszientrainings ist es die Fasziale Elastizität, also Energiespeicherungsfähigkeit, anzusprechen. Das kann man durch bouncen oder schwungvolle Bewegungen trainieren und so die Elastizität erhalten. Hier geht es darum die Energiespeicherfähigkeit der faszialen Struktur zu nutzen und das Gewebe somit zu kräftigen.

      4. Propriozeptionstraining

      Bei der 4. Variante des Faszientrainings geht es darum die Körperwahrnehmung bzw. Propriozeption zu üben. Hier sollen quasi die Rezeptoren und Nerven trainiert werden, die dem Gehirn helfen die Lage des Körpers bzw. der Gliedmaßen im Verhältnis zum Körper festzustellen. Ein Einbeinstand wäre eine beispielhafte Übung – oder für Fortgeschrittene auch der Handstand.

      Positive Effekte des Faszientrainings

      Welche Form auch immer du wählst – Faszientraining hat viele positive Einflüsse auf deinen Körper! So kannst du durch regelmäßiges Üben deine Beweglichkeit verbessern oder auch Verspannungen und Stress reduzieren. Wenn du regelmäßig Sport treibst ist wahrscheinlich auch der Punkt der geförderten Regeneration, Leistungsfähigkeit sowie der verringerten Verletzungsanfälligkeit interessant für dich! Zudem kann es auch dein Beweglichkeitstraining vereinfachen und dir helfen Posen wie den Spagat zu lernen!

      Spannend ist zudem, dass alle Faszien miteinander verbunden sind. So kann es zu sogenannten Cross over effects kommen: entsprechend wurden bereits Verbesserungen in der passiven Schulterbeweglichkeit festgestellt, nachdem die hintere Oberschenkelmuskulatur mit einem Foamroller behandelt wurde!

      Insgesamt wird durch die Übungen die Körperwahrnehmung gefördert und durch all diese Punkte natürlich dein Wohlbefinden gesteigert!

      Faszientraining hat viele positive Effekte auf Körper und Geist!

      Übungen für dein Faszientraining

      Auf meinem YouTube Kanal findest du zahlreiche Workouts, um deinen kompletten Körper in Bewegung zu bringen und somit die faszialen Bahnen geschmeidig zu halten. Alles was du dafür brauchst, ist etwas Zeit und je nach Präferenz eine angenehme Yogamatte*. Am Ende geht es nicht zwingend darum gezielte Faszienbewegungen zu absolvieren, sondern vielmehr sich  allgemein und vielseitig zu bewegen. Der Körper und seine Faszien möchten auf immer neue Weise gefordert werden! So kannst du ganz nebenbei dein Fasziengewebe geschmeidig halten und deinen kompletten Körper fit und gesund trainieren!

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