Handstand mit Blick zur Seite.

Wo schaut man im Handstand hin? – die beste Kopfposition für den Handstand!

Wo sollte man im Handstand am besten hinschauen? Wie schafft man die besten Voraussetzungen fürs Gleichgewicht? Wie hält man aber gleichzeitig noch eine gute Linie? Wie kann man die Kopfposition einsetzen, um den Handstand zu variieren?

Du fragst dich worauf es bei der Blickrichtung wirklich ankommt und was du beachten solltest. Dann bist du hier richtig! In diesem Artikel und beigefügtem Vieder lernst du,  wie dein Blick und Kopfposition im Handstand, deine Balance und Form beeinflussen.

 

Was ist die richtige Kopfposition?

Die “richtige” Kopfposition im Handstand gibt es nicht! – Ganz abhängig von deiner Anatomie und vor allem aber deinem ZIEL musst du für dich entscheiden, wie du den Kopf am besten hältst – beziehungsweise wo du hinschaust. 

Dabei ist zunächst zu unterscheiden, ob du den Handstand möglichst lang halten möchtest oder er für dich nur ein Übergangselement ist – wie zum Beispiel im Turnen, Capoeira, Breakdance oder anderen Sportarten. Abhängig davon machen unterschiedliche Kopfpositionen Sinn, um das beste Ergebnis zu erzielen!

Wenn es dir um Balance geht und ein grundlegendes Handstandtraining, kann man dennoch unterscheiden zwischen guten Positionen für Anfänger oder Herausforderungen für Fortgschrittenere! Zum Start deiner Handstandreise, solltest du dich für eine Blickposition entscheiden, um dort zunächst einmal die Balance zu erlernen. Zu Beginn gibt es genug Dinge, auf die du dich konzentrieren musst, daher solltest du die Variation so gering wie möglich halten!

Wenn du schon geübter bist und bereits solide und sicher auf den Händen balancierst, kannst du dagegen auch andere Haltungen ausprobieren, um dich weiter herauszufordern! So gewinnst du mehr Flexibilität und förderst dein Balancegefühl!

Kopfposition beim turnen

Handstand im Turnen

Im Turnen wird häufig gelehrt, den Kopf neutral zwischen den Armen zu halten und somit “geradeaus” zu schauen. Das ist vor allem für kraftvolle Übungen wie die Radwende, Handstützüberschlag oder ein Flickflack von Vorteil!

Wenn die Halswirbelsäule sich in Verlängerung des Rückens befindet, hat man ein besseres Gefühl für die Lage des Körpers im Raum. Zudem kann man hier aus neurologischen Gründen mehr Kraft produzieren. 

Die Kraft und das Positionsverständnis ist für die schwungvollen und schnellen Bewegungen eines Turners extrem wichtig. Entsprechend macht es hier Sinn, den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule zu halten.

Nackenschmerzen im Handstand

Ein weiterer Grund, den Fokus auf die Blickposition zu lenken, sind Nackenschmerzen. Wenn du schon mal versucht hast, den Handstand auf Zeit zu halten – vielleicht auch an der Wand einfach mal länger in der Position warst – ist  dir vielleicht aufgefallen, dass nach einer Weile der Nacken ziemlich müde wird. Die Überstreckung der Halswirbelsäule, um auf den Boden zu schauen, kann auf Dauer sehr unangenehm werden.

Die Kopfüberhaltung entspricht nun mal leider nicht der Anatomie des Menschen. Aus diesem Grund muss man lernen, die Halswirbelsäule in eine Position zu bringen, in der die Muskulatur effizient arbeiten kann, ohne zu schnell zu ermüden. Dies spricht auch für eine neutrale Kopfhaltung. Da es dadurch allerdings schwieriger wird, das Gleichgewicht zu halten, erfährst du im Folgenden die Kompromisslösung, damit du die positiven Effekte des Handstand für dich genießen kannst!

Handstand mit Blick zum Boden.

Kopfposition für bessere Balance

Um das Gleichgewicht im Handstand besser halten zu können, bietet es sich an, den Blick auf den Boden gerichtet zu halten. Wenn du circa zwischen deine Handgelenke schaust, hast du einen guten und vor allem gleichbleibenden Referenzpunkt

Achte allerdings darauf, dass du deinen Kopf dafür nicht maximal in den Nacken nimmst. Das kann auf Dauer zu Nackenschmerzen führen und zudem die Schulteröffnung erschweren. 

Versuche stattdessen “zwischen deinen Augenbrauen” durchzuschauen und dann deinen Kopf nur so weit zu neigen, dass du gerade so den Boden im Blick hast. Damit kannst du die Halswirbelsäule annähernd neutral halten und gleichzeitig das visuelle Feedback für ein besseres Gleichgewicht kopfüber nutzen.

Wo schaut man bei Aufgängen in den Handstand hin?

Um die Balance gut fangen zu können, solltest du wie auch im statischen Handstand zwischen deine Hände schauen. Fixiere diesen Punkt bereits, bevor du aufschwingst. So kannst du hier schon die Schulter- und Nackenposition so einrichten, wie du sie für den Handstand hold brauchst! 

Für einen Schweizer Handstand hilft es, wenn man den Kopf noch etwas mehr zwischen die Arme nimmt. Das hilft den oberen Rücken etwas extra zu runden und ein wenig mehr Kraft in den Schultern mobilisieren zu können! Trotzdem solltest du auch hier darauf achten, dass deine Nackenmuskulatur (M. Trapezius) nicht vollkommen mitspannt!

Handstand an der Wand.

Kopfposition für Fortgeschrittene

Wenn du bereits gut im Handstand balancieren kannst, ist die Kopfposition eine interessante Möglichkeit, deine Balance weiter herauszufordern. Sobald du nicht mehr auf deine gewohnte Stelle schaust, wirst du merken, dass dein Körper etwas ins Wanken kommt. Das kannst du nutzen, um die Propriozeption der Hände weiter zu schulen.

Probiere folgende Übungen aus. Verwende gegebenenfalls zunächst eine Wand, um dich an die veränderte Position zu gewöhnen.

1. Augen schließen

Bevor man den Kopf bewegt, und damit auch den Schwerpunkt verändert, bietet es sich an, den Handstand mit geschlossenen Augen zu üben. Hierbei kannst du dich besonders auf das Gefühl in deinen Händen konzentrieren. 

2. Geradeaus schauen

Versuche im nächsten Schritt deinen Kopf neutral zwischen deine Arme zu bringen. Somit schaust du geradeaus. Der Schwerpunkt wird hier noch nicht allzu sehr beeinflusst und es wird dir recht schnell gelingen.

3. In den Himmel schauen

Um nach oben zu schauen, musst du den Kopf bereits wesentlich weiter bewegen. Versuche das Kinn zur Brust zu nehmen und deine Füße anzuschauen. Hier kannst du auch optimal deine Form kontrollieren. Wenn du Hüfte und Füße sehen kannst, bist du der “perfekten Linie” wahrscheinlich ziemlich nah 😉

4. Zur Seite schauen

Zur Seite zu schauen ist eine weitere lustige Challenge. Schaue dich im Raum um und versuche das Gleichgewicht zu halten. Wenn du deine Beine in eine Straddle-Position bringst, kannst du versuchen zu deinen Füßen zu schauen.

5. Wechselnde Blickposition

Der Wechsel der Blick- und damit Kopfposition ist besonders herausfordernd. Hier kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen und die vorher genannten Übungen und Fokuspunkte auf unterschiedliche Weise kombinieren. Zudem kannst du mit dem Wechseltempo variieren. Schnelle Wechsel erfordern Präzision, können allerdings auch leichter erscheinen, da du jeweils in der Zielposition wieder Ruhe finden kannst. 

Handstand mit Blick nach oben.

Finde deinen Weg

Am Schluss gibt es wie schon erwähnt kein “richtig” oder “falsch”! Finde eine Position, die optimal auf deinen Körper passt, in der du angenehm im Handstand stehen kannst. Beachte aber, dass sich diese Position mit der Zeit und dem Training auch ändern kann und DARF! 

Wenn du gerne mehr dazu lernen möchtest, kontaktiere mich gerne auf Instagram oder schau dir meine Online Angebote an! 

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